Donnerstag, 10.04.2025, 19:00 Uhr

Feierliche Eröffnung der Literaturtage an der Neiße 2025

mit Grußworten von Octavian Ursu, Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, und Rafał GroniczBürgermeister der Stadt Zgorzelec

 

anschließend

Bitternis (Gorzko, gorzko)

Lesung und Gespräch mit Joanna Bator und Lisa Palmes

 

Moderation: Mateusz Hartwich, Kulturwissenschaftler, Berlin

Anschließend Meet & Greet

Kulturforum Görlitzer Synagoge, Otto-Müller-Straße 3, Görlitz

Eintritt frei

DEU/POL


Kalina Serce, jüngster Spross einer Frauendynastie, Erforscherin einer düsteren Familiengeschichte, betritt eine Villa, die lange Zeit unbewohnt war. Mit diesem Haus, der früheren Pension Glück im schlesischen Langwaltersdorf, hat es seine eigene Bewandtnis. Hier traf sich Kalinas Urgroßmutter Berta mit ihrem Geliebten. Berta träumt von einer Flucht mit ihm nach Prag, die der Vater verhindert. Der Hass auf den Vater wird so groß, dass sie zu einer ungeheuren Tat schreitet.

 

Der Roman erzählt von weiblichen Lebensentwürfen. Und wie sie scheitern. Im drängenden, sarkastischen Ton entfaltet sich das Drama der zornigen Frauen, die ihr Geheimnis durch die Generationen weitergeben. Krieg, Gewalt und privates Unglück haben die Angst und Bitternis hervorgebracht, aus deren Bannkreis erst die Jüngste, Kalina, heraustritt, indem sie davon erzählt. Mit Macht fordert sie das Glück ein, das den Frauen ihrer Familie versagt war.

 

© Magda Hueckel/Suhrkamp Verlag 

Joanna Bator, 1968 in Waldenburg/Wałbrzych geboren, publizierte in wichtigen polnischen Zeitungen und Zeitschriften und forschte mehrere Jahre in Japan. Die deutsche Übersetzung ihres Romans Sandberg durch Esther Kinsky war ein literarisches Ereignis. Seither gilt Joanna Bator als eine der wichtigsten Stimmen der europäischen Literatur. Für Dunkel, fast Nacht (2012) wurde sie mit NIKE, dem wichtigsten Literaturpreis Polens, ausgezeichnet. Sie erhielt außerdem den Internationalen Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz und den Riesengebirgspreis für Literatur. 

 


Lisa Palmes, 1975 in Münster geboren, ist Polonistin, Germanistin und Übersetzerin polnischer Literatur. 2017 wurde sie mit dem Karl-Dedecius-Preis für literarische Übersetzungen ausgezeichnet. 2019 erhielt sie zusammen mit Filip Springer den Riesengebirgspreis für Literatur. Mit Lothar Quinkenstein übersetzte sie u.a. Die Jakobsbücher und Empusion der Literaturpreisträgerin Olga Tokarczuk. Für ihre Übersetzung des Romans Bitternis (2023) wurde Lisa Palmes für den Buchpreis der Leipziger Buchmesse nominiert. 

© privat